Rochlitzer noch in Wartestellung
Die Taekwondo-Abteilung des BSC Motor Rochlitz war zum dritten Mal Gastgeber der sächsischen Landesmeisterschaften. Die eigenen Kämpfer betraten diesmal nicht die Matten, sondern halfen bei der Durchführung mit.
Von Robin Seidler
erschienen am 26.09.2017 in der Freien Presse
Rochlitz. Obwohl es eigentlich nur eine Sachsenmeisterschaft war, konnte Tilo Heintzig mit seiner Taekwondo-Abteilung des BSC Motor Rochlitz am Samstag 192 Starter aus ganz Deutschland in der Regenbogenhalle begrüßen. Aktive aus 31Vereinen nutzten das Angebot einer offenen Meisterschaft. Entsprechend voll wurde es auf den Matten in der Sportstätte.
„Ich denke, dass wir bei dieser Landesmeisterschaft rund 120Duelle ausgetragen haben“, sagt der 48-jährige Abteilungsleiter. Die Kämpfe wurden im Juniorenbereich in vier Altersklassen (zwischen 7 und 18 Jahre) ausgetragen. Auch im Erwachsenenbereich gab es spannende Auseinandersetzungen.
Allerdings überall ohne Rochlitzer Beteiligung. „Wir sind gerade im Neuaufbau, nachdem wir im Nachwuchsbereich ein kleines Loch überbrücken mussten“, sagt Tilo Heintzig. Die neue Trainingsgruppe soll vor allem bei regionalen und Anfängerturnieren weitere Erfahrungen sammeln. „Wir sind noch nicht so weit, dass wir einen Kämpfer zur Landesmeisterschaft entsenden können“, sagt Heintzig.
Das Gastgeberrecht bekamen die Rochlitzer dennoch zugesprochen. „In unserer Sportart geht da viel über das Miteinander“, sagt der Chef der Rochlitzer Taekwondo-Kämpfer. So pflegen seine Schützlinge unter anderem enge Kooperationen mit den Vereinen in Freiberg, Chemnitz und Leipzig. „Wir organisieren jährlich gemeinsame Trainingstage.“ Auch mit den Rochlitzer Judoka gibt es gemeinsame Einheiten. „Mit denen fahren wir immer ins Trainingslager in die Werdauer Landessportschule“,erzählt Heintzig.
Die Verbindung zu den anderen Rochlitzer Kampfsportlern kommt nicht von ungefähr. Bis 2005 gab es in Rochlitz nur wenige Taekwondo-Kämpfer. „Bis dahin waren wir größtenteils in Limbach-Oberfrohna angesiedelt, und ich habe nur einzelne Sportler in Rochlitz betreut“, erklärt sich der Abteilungsleiter. Mit 15Kämpfern gründete Heintzig dann vor zwölf Jahren eine eigene Abteilung beim BSC, die auch schon beachtliche Erfolge zu Buche stehen hat. „Mit Yvonne Weiße und Lena Neumann hatten wir sogar schon zwei Starterinnen bei Deutschen Meisterschaften und internationalen Turnieren“, sagt der Taekwondo-Chef. Lena Neumann wechselte später an den Landesstützpunkt, um sich dort weiterzuentwickeln.
Den 48-jährigen Abteilungsleiter freut besonders, dass einige frühere Kämpfer nach ihrem Studium oder ihrer Ausbildung den Weg zurück gefunden haben. Beim BSC trainieren aktuell 35 Taekwondo-Sportler. Zur Absicherung des Trainings stehen sechs lizenzierte Übungsleiter zur Verfügung. „Bei den Einheiten sind auch meist zwei oder drei Trainer da, sodass wir auf die individuellen Fähigkeiten eingehen können“, fügt Heintzig an.
Mit dem Rochlitzer Karateverein pflegt er ebenfalls eine gute Zusammenarbeit. So trafen sich die Trainer beider Vereine erst zu Beginn dieses Monats zu einem gemeinsamen Traineraustausch. Auch in den Rochlitzer Schulen präsentiert sich die Taekwondo-Abteilung in aller Regelmäßigkeit.
Gegenüber dem Karate- oder Judosport hat das Taekwondo seinen Ursprung nicht in Japan, sondern in Korea. „Außerdem unterscheidet es sich von den anderen Sportarten in den Austragungsmodalitäten“, sagt Heintzig. Im Wettkampf ist Taekwondo ein Vollkontaktsport.
Die Rochlitzer Taekwondo-Sportler trainieren jeden Donnerstag von 18.30 bis 20 Uhr sowie samstags von 9 bis 12 Uhr in der Turnhalle der Grundschule und freuen sich über Interessenten.