Rochlitzer fangen klein an

Bei einem Sichtungslehrgang des Landestrainers haben die jungen Rochlitzer Taekwondo-Kämpfer viele Erfahrungen gesammelt. Diese sollen ihnen in ihrer sportlichen Entwicklung helfen.

Von Robin Seidler
erschienen am 28.10.2017 in der Freien Presse

Rochlitz. Noch brauchen die jungen Taekwondo-Kämpfer des BSC Motor Rochlitz einige Zeit, bis der erste von ihnen bei einer großen Meisterschaft starten darf. Die Gelegenheit zum Anschauungsunterricht haben sie kürzlich aber genutzt. Die Abteilung um Leiter Tilo Heintzig hatte die Möglichkeit, bei einem Sichtungs- und Stützpunkttraining in der eigenen Halle den sächsischen Toptalenten über die Schulter zu schauen und mit ihnen zu trainieren.

„Meine Schützlinge waren danach aber ganz schön platt“, sagt der Abteilungsleiter schmunzelnd. Solche Kämpfe seien sie aus dem Training noch nicht gewohnt gewesen. „Während wir im Training auf viele Facetten des Taekwondo-Sports – wie etwa Schlag- und Kicktraining oder Selbstverteidigung – Wert legen, war dieses Sichtungstraining nur auf den Wettkampf ausgelegt“, so der 48-Jährige, der als IT-Manager für einen deutschen Sportartikelhersteller arbeitet. Dennoch sei es für die Nachwuchskräfte wichtig, dass sie nicht nur von ihrem Heimtrainer eine Einschätzung bekommen, sondern auch von externen Taekwondo-Kennern. „Wir können größtenteils nur das Grundlagentraining anbieten. Der Landestrainer legt auf die fachliche Komponente Wert“, so Heintzig.

Dass derzeit kein Rochlitzer Taekwondo-Kämpfer im sächsischen Landeskader vertreten ist und Taekwondo in der Stadt gegenüber den anderen Kampfsportarten ein wenig hinterher hängt, stört Tilo Heintzig nicht. „Die Judoka und vor allem die Karateka haben sich die aktuellen Erfolge auch hart arbeitet. Wir sind einfach noch nicht so weit und fangen klein an“, sagt der Abteilungsleiter.

Heintzig selbst fängt meist mit den Kleinen an. „Im Vier-Jahres-Rhythmus stellen wir die Taekwondo-Abteilung immer an den Schulen in Rochlitz vor und gewinnen dadurch auch neue Mitglieder“, sagt er.

Die jetzigen Kämpfer der Altersklasse 9 bis 12 sind seit vier Jahren im Verein und genau auf diesen Weg in die Abteilung gekommen. „Das Potenzial ist bei einigen auf jeden Fall da, allerdings müssen viele erst noch Wettkämpfe bestreiten“, erklärt der Abteilungsleiter. Der Stützpunktlehrgang habe vor allem dazu gedient, ein Feedback zu erhalten und als Taekwondo-Standort im Gespräch zu bleiben. „Selbst wenn wir solche Tage nur ausrichten, spricht sich das herum“, sagt Heintzig. Auf diese Weise können man auch im eigenen Verein von unten nach oben perspektivisch Kämpfer in verschiedenen Altersklassen stellen. „Wir haben ein Loch bei den Jugendlichen von 12 bis 16 Jahren, das wir schließen wollen“, so Heintzig.

Die Rochlitzer Taekwondo-Abteilung zählt aktuell 43 Mitglieder, darunter sechs Trainer. „Viele von ihnen arbeiten zwar außerhalb, doch zu den Einheiten gibt es immer zwei oder drei, die das Training leiten können“, erklärt Heintzig, der mit seinen Schützlingen noch an einem Turnier in Leipzig teilnehmen will. „Eventuell bietet sich in der Adventszeit noch ein Turnier in Thüringen an“, sagt er – wohlwissend, dass er die Belastung der kleinen Kämpfer weiterhin dosieren will. „Wir wollen sie ja schließlich nicht verheizen.“

Die Taekwondo-Abteilung von Motor Rochlitz trainiert immer donnerstags von 18.15 bis 20 Uhr sowie samstags von 9 bis 12Uhr in der Turnhalle der Grundschule.

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